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Die Schwankungen am Aktienmarkt sind derzeit hoch, und nach den Verlusten der Vorwochen steigen die Kurse nun wieder. Diese Woche verspricht viel Bewegung dank zahlreicher Quartalsberichte und Konjunkturdaten.
Marktlage und Ausblick
Positive Entwicklungen zu Wochenbeginn
FRANKFURT (Börse Frankfurt). Nach einem versöhnlichen Wochenschluss am deutschen und auch US-amerikanischen Aktienmarkt sieht es zu Beginn der neuen Woche nach einer weiteren Erholung aus. „Die Nervosität bleibt aber hoch“, erklärt Ralf Umlauf von der Helaba. Besonders die anstehenden Quartalszahlen wichtiger Unternehmen wie Microsoft, Meta und Apple könnten für weitere Volatilität sorgen. Von den Inflationszahlen in der Eurozone und der US-Notenbanksitzung erwartet er hingegen keine belastenden Effekte.
Der DAX steht am Montagmorgen leicht im Plus nach einem Schlussstand von 18.418 Punkten am Freitag. Die Vorgaben aus den USA sind gut, da die wichtigsten US-Indizes am Freitag deutlich zugelegt hatten. Auf Wochensicht entstanden dennoch Verluste, insbesondere für den Nasdaq 100, der immer noch rund 8 Prozent unter seinem vor knapp drei Wochen erreichten Allzeithoch liegt. Einige Tech-Unternehmen hatten mit ihren Quartalszahlen die hohen Erwartungen nicht erfüllen können.
Langfristiges Aufwärtspotenzial bleibt bestehen
Nach Einschätzung der DZ Bank könnte die jüngst an den US-Aktienmärkten beobachtete Konsolidierung auf kurze Sicht zwar eine moderate Fortsetzung erleben. „Am weltweiten Aufwärtspotenzial bis Jahresende ändert dies jedoch nichts“, erklärt Analyst Sören Hettler. Die Abwärtsbewegung an den US-Aktienmärkten sei sehr überschaubar und eine Konsolidierung angesichts der üppigen Kursgewinne in diesem Jahr angemessen. Gehe es nach den Erfahrungen der zurückliegenden Jahrzehnte, könne diese Phase insgesamt bis zu acht Wochen anhalten und den S&P 500 in den Bereich um 5.250 Punkte führen. „Dieses Niveau könnte den Boden für eine erneute Jahresendrally liefern.“
Breitere Diversifikation empfohlen
Hannah Thielcke von der Weber Bank rät dazu, breiter zu diversifizieren. Abgesehen von den Kursverlusten in der Tech-Branche zeige sich in einzelnen Branchen auch das schwächere makroökonomische Umfeld in den Unternehmensberichten – insbesondere im Luxusbereich und konjunktursensiblen Autosegment. „Während die Großen ins Straucheln geraten, hatten die Kleinen die beste Zeit des Jahres“, betont Thielcke. Ob dies der Beginn eines Triumphzugs oder lediglich eine Eintagsfliege sei, bleibe offen. Das positive globale Konjunkturumfeld, das den Smallcaps erfahrungsgemäß den notwendigen Rückenwind gebe, stehe aktuell eher auf wackligen Beinen. „Es ist angeraten, Aktieninvestments wieder etwas breiter zu streuen und die Gewichtung der bisherigen stark gelaufenen Favoriten zu reduzieren.“
Quartalsberichte und Konjunkturdaten
Berichtssaison in vollem Gange
Diese Woche legen in Deutschland unter anderem BMW, DHL Group, Merck, Volkswagen und Vonovia ihre Quartalszahlen vor. In den USA sind es Microsoft, Meta und Apple. Die Commerzbank erwartet weiterhin eine solide US-Gewinnsaison, trotz einiger Enttäuschungen in der Tech-Branche. Bisher hätten 77 Prozent der S&P 500-Unternehmen die Gewinnerwartungen übertroffen, während dies nur 56 Prozent der Stoxx 600-Unternehmen gelang. Das Gewinnwachstum liege in den USA mit 8 Prozent deutlich höher als in Europa mit 1 Prozent. „In Europa schlägt sich vor allem die größere Abhängigkeit vom weiterhin schwachen Exportmarkt China stärker negativ nieder“, erklärt Torsten Weinelt.
Wichtige Konjunktur- und Wirtschaftstermine
Dienstag, 30. Juli:
10.00 Uhr: Deutschland – BIP zweites Quartal. Der DekaBank zufolge läuft es nicht rund in Deutschland. Die bislang vorliegenden harten Konjunkturindikatoren deuteten auf einen im Vergleich zum ersten Quartal geringeren Anstieg des BIP hin.
11.00 Uhr: Eurozone – BIP zweites Quartal. Nach dem Anstieg um 0,3 Prozent im ersten Quartal dürfte der Zuwachs im zweiten Quartal mit 0,2 Prozent geringer ausfallen, meint die Commerzbank. Allerdings würden die Zuwachsraten für die einzelnen Länder sehr unterschiedlich sein.
Mittwoch, 31. Juli:
11.00 Uhr: Eurozone – Verbraucherpreise Juli. Die Inflationsrate ist der Commerzbank zufolge wohl auf 2,3 Prozent gefallen, die Kernteuerungsrate auf 2,7 Prozent.
20.00 Uhr: USA – Zinsentscheid der US-Notenbank. Märkte und Analysten sind sich einig: Die Fed dürfte die Funds Rate bei 5,25 bis 5,50 Prozent belassen, erklären die Analysten der Deutschen Bank. Die US-Notenbank werde aber den Weg für eine Zinswende im September ebnen.
Donnerstag, 1. August:
13.00 Uhr: Großbritannien – Zinsentscheid der Bank of England. Die DekaBank rechnet mit einer Zinssenkung. Dafür sprächen ein nachlassender Lohndruck und eine Gesamtinflationsrate von 2 Prozent. Dazu komme die Erwartung, dass die noch hohe Dienstleistungsinflation in den kommenden Monaten nachlassen werde.
Freitag, 2. August:
14.30 Uhr: USA – Arbeitslosenzahlen Juli. Die Lage am US-Arbeitsmarkt ist zwar weiterhin gut, die meisten Indikatoren signalisierten aber eine tendenzielle Abschwächung, kommentiert die Commerzbank. So würden nicht nur weniger neue Stellen geschaffen, auch die Zahl der offenen Stellen sinke im Trend. Gleichzeitig nehme die Arbeitslosigkeit leicht zu, und die durchschnittlichen Stundenlöhne stiegen langsamer.
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