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Der jüngste Kursrutsch an den Börsen hat die Finanzmärkte kräftig durchgeschüttelt, doch die Vorlieben der Anleger im Zertifikatehandel bleiben weitgehend unverändert. Besonders im Fokus stehen weiterhin Indizes, Technologiewerte wie Nvidia, aber auch Rohstoffe wie Gold und Öl sowie Kryptowährungen.
Volatilität und hohe Umsätze: Der Zertifikatehandel unter Druck
- August 2024. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Der Börsencrash, der am vergangenen Freitag und Montag stattfand, sorgte für eine deutliche Veränderung im Zertifikatehandel. „Der weltweite Einbruch der Kurse hat zu einem regelrechten Abverkauf und Gewinnmitnahmen bei Derivateinvestoren geführt“, berichtet Simon Görich, Zertifikatehändler bei der Baader Bank. Die erhöhte Volatilität führte zu besonders hohen Umsätzen. „Im Fokus der Anleger standen vor allem US-Technologiewerte und Produkte auf den DAX“, ergänzt er. Laut Markus Königer von der ICF Bank war die Marktstimmung vor dem Einbruch relativ ruhig, doch bereits die schwächer als erwarteten Quartalsberichte der großen Tech-Unternehmen, bekannt als ‚Magnificent Seven‘, ließen die Nervosität ansteigen. „Die Unternehmen stehen nun unter Druck, in Bezug auf Künstliche Intelligenz zu liefern“, erklärt er. Patrick Kesselhut von Société Générale bestätigt ebenfalls die hohen Handelsaktivitäten in den letzten Tagen und fügt hinzu: „Ab Dienstag setzte man jedoch auch auf eine Erholung.“
Der DAX bleibt unter Druck, Nasdaq mit deutlichen Verlusten
Trotz einer leichten Beruhigung der Lage an den Börsen sind die Verluste noch lange nicht wettgemacht. Der DAX schloss am Mittwoch bei 17.462 Punkten, was immer noch einem Rückgang von über 7 Prozent im Vergleich zum letzten Hoch entspricht. Der Nasdaq 100 hat sich sogar noch schlechter entwickelt und lag am gestrigen Abend rund 14 Prozent unter seinem Rekordstand von vor vier Wochen.
Beliebteste Basiswerte: Große Indizes und US-Tech-Werte
Auf Sicht der letzten vier Wochen dominierten im Zertifikatehandel bei der ICF Bank erneut die großen Indizes wie DAX, Nasdaq, Dow Jones, S&P 500 und Euro Stoxx. Bei den Einzelwerten standen US-Tech-Giganten wie Nvidia, Tesla, Meta und Amazon im Vordergrund, ebenso wie Gold, Kryptowährungen und Öl. ASML und Infineon schafften es ebenfalls auf die Liste der meistgehandelten Werte, was auf das anhaltende Interesse an Halbleiterwerten hinweist. „Im Gegensatz zu den Vorwochen war das Bild bereits vor dem Kurssturz gemischter, mit einer ausgewogenen Verteilung von Calls und Puts“, bemerkt Königer. Auch bei Société Générale zeigt sich ein ähnliches Muster, wobei der DAX, Nvidia, Nasdaq, Tesla, Gold, Dow Jones, Apple, Meta, Rheinmetall und Microsoft zu den umsatzstärksten Basiswerten zählten. „Besonders bei den Indizes waren auch viele bearish Positionierungen zu beobachten.“
Korrektur und Absicherung: Dominanz der Discount-Zertifikate
Laut Kesselhut dominieren bei Anlageprodukten auf Indizes nach wie vor Discount-Zertifikate. Besonders gefragt waren Produkte wie Discounter auf den DAX mit einem Cap von 18.200 Punkten, den S&P 500 mit einem Cap von 4.500 Punkten und den Nasdaq mit einem Cap von 16.200 Punkten. Bei den Hebelprodukten zeigt sich, dass einige Investoren den Kursrutsch bereits antizipiert hatten. Das Top-Produkt bei Société Générale war ein Faktor-15x-Short-Optionsschein auf den DAX, der speziell auf eine Korrektur setzte. Auch Königer beobachtete, dass Hebelprodukte sowohl auf steigende als auch auf fallende Indizes gesetzt wurden, etwa durch Open-End-Knock-Out-Calls und -Puts auf den DAX, Nasdaq, Dow Jones, S&P 500 oder Euro Stoxx.
Tech-Werte im Fokus: Nvidia führt die Liste an
Trotz der jüngsten Marktturbulenzen setzen Anleger weiterhin auf steigende Kurse bei Einzelwerten wie Nvidia, Tesla, Meta und Amazon. Bei der ICF Bank überwiegen eindeutig die bullish Positionierungen bei Zertifikaten auf diese Werte. Besonders auffällig ist, dass von den 15 umsatzstärksten Faktor-Optionsscheinen bei Société Générale sieben auf Nvidia ausgerichtet sind. Nvidia, das aktuell auf Xetra nur noch zu 91 Euro gehandelt wird, hatte zuvor Spitzenkurse von 132 Euro erreicht.
Rohstoffe und Kryptowährungen bleiben beliebt
Neben den Technologiewerten stehen auch Gold und Öl weiterhin im Interesse der Anleger. Der Goldpreis erreichte Mitte Juli ein neues Allzeithoch von 2.483 US-Dollar pro Feinunze, liegt aber aktuell noch immer bei 2.394 US-Dollar. Der Ölpreis hingegen ist in den letzten Wochen deutlich gesunken und notiert derzeit bei 78 US-Dollar pro Barrel der Nordseesorte Brent, nach über 87 US-Dollar Anfang Juli. Bei der ICF Bank wurde in der Vergangenheit vor allem auf steigende Ölpreise gesetzt, meist durch Open-End-Knock-Out-Calls. Beim Goldhandel standen hingegen Put- und Call-Optionsscheine an der Spitze der Umsatzlisten. Société Générale berichtet ebenfalls über hohe Umsätze mit einem Call-Optionsschein auf Gold.
Im Bereich der Kryptowährungen bleibt das Tracker-Zertifikat auf „Der Aktionär“ Krypto TSI weiterhin das umsatzstärkste Produkt der letzten vier Wochen bei der ICF Bank. Dieses Zertifikat investiert in die zehn trendstärksten Kryptowährungen. An zweiter Stelle steht das Tracker-Zertifikat auf „Börse Online“ Best of Krypto, das die zehn größten Krypto-Coins abbildet. Der Bitcoin, der am Montag während der Börsenturbulenzen kurzzeitig unter die Marke von 50.000 US-Dollar fiel, notiert am Donnerstagmorgen bereits wieder bei 57.100 US-Dollar.
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