Sonntag, November 16, 2025
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Solarpotenzial auf Gewerbeimmobilien: Herausforderungen und Lösungen

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Dachflächen von Gewerbeimmobilien – ungenutztes Potenzial für die Energiewende

Die Dächer von Gewerbeimmobilien bieten ein enormes Potenzial für die Erzeugung von Solarstrom. Auf mehr als 362 Millionen Quadratmetern könnten Solaranlagen installiert werden, doch aktuell werden lediglich etwa zehn Prozent dieser Flächen genutzt. Ein Hauptgrund dafür ist der Aufwand, den viele Unternehmen scheuen, sowie die damit verbundenen bürokratischen Hürden. Aber welche konkreten Herausforderungen gibt es – und wie kann man sie erfolgreich bewältigen?

Von der Idee zur Umsetzung: Worauf es ankommt

Vor über acht Jahren haben mein Geschäftspartner Sebastian Schmidt und ich eine Solaranlage auf dem Dach einer Werkshalle in der Lausitz installiert. Diese Erfahrung hat uns gezeigt, wie profitabel die Nutzung von Industriedächern für Solarstrom sein kann: sinkende Energiekosten, eine verbesserte CO2-Bilanz und eine Wertsteigerung der Immobilie sind nur einige der Vorteile.

Doch die Installation einer Photovoltaikanlage (PV-Anlage) ist weit mehr als eine technische Entscheidung. Es handelt sich um einen gut durchdachten Prozess. Entgegen der landläufigen Meinung ist für die Installation einer PV-Dachanlage in der Regel keine Baugenehmigung erforderlich. Dennoch müssen Unternehmen einige wesentliche Aspekte beachten: Das Dach muss die zusätzliche Last der Solarmodule tragen können, weshalb eine Statikprüfung unerlässlich ist. Auch die Dachhaut sollte geprüft werden, um sicherzustellen, dass sie für mindestens 20 Jahre dicht bleibt.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Integration der Solaranlage in das Blitzschutz- und Brandschutzsystem des Gebäudes. Hier müssen insbesondere die Anforderungen der Feuerwehr berücksichtigt werden, wie der Standort der Wechselrichter, ein Not-Aus-Schalter und die korrekte Kabelführung. Auch der Netzanschluss muss den Anforderungen entsprechen; in manchen Fällen sind Aufrüstungen wie die Verstärkung des Transformators oder der Niederspannungshauptverteilung notwendig.

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Unterstützung durch staatliche Förderung

Ein großer Vorteil von Dachanlagen ist, dass die meisten Gebäude bereits an das Stromnetz angeschlossen sind. Daher ist – im Gegensatz zu freistehenden Anlagen – kein neuer Netzanschluss erforderlich. Der Netzbetreiber prüft lediglich, ob die geplante Erzeugungsanlage die Anforderungen für den Netzanschluss erfüllt. Aus unserer Erfahrung können Unternehmen viel Zeit sparen, wenn sie die notwendigen technischen Unterlagen wie Schaltpläne und Leistungsdaten frühzeitig bereitstellen und zur Prüfung einreichen.

Es ist auch wichtig, frühzeitig zu klären, ob das Netz genügend Kapazität hat, um den erzeugten Solarstrom aufzunehmen. Ein erster Kontakt mit dem Netzbetreiber kann hier wertvolle Informationen liefern und unnötige Verzögerungen vermeiden.

Zwar ist der Prozess von der Planung bis zur Inbetriebnahme einer Solaranlage zeitintensiv und kostspielig, doch der Staat bietet zahlreiche Förderungen, die die finanzielle Belastung reduzieren können. Dazu gehört beispielsweise die Förderung durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Grundsätzlich gilt: Jede PV-Anlage muss zertifiziert und im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur registriert sein.

Praxisbeispiele: Stolpersteine und ihre Überwindung

Trotz sorgfältiger Vorbereitung und Einhaltung aller Schritte können in der Praxis unerwartete Hürden auftreten. Ein häufiges Problem ist die Netzverträglichkeitsprüfung. Da es keinen einheitlichen Prozess gibt, variieren die Anforderungen zwischen den Netzbetreibern stark, was zu Verzögerungen führen kann. Eine zentrale Plattform, auf der alle notwendigen Dokumente und Zertifikate hinterlegt werden können, wäre eine mögliche Lösung, um den Prozess zu vereinfachen.

Die Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden ist ebenfalls von entscheidender Bedeutung. Ein direkter Ansprechpartner kann helfen, wenn es zu Verzögerungen kommt oder zusätzliche Unterlagen benötigt werden. In einem unserer Projekte mussten wir beispielsweise erst spät feststellen, dass eine Schallimmissionsprognose erforderlich war, was die Planung verzögerte. Ein frühzeitiger Kontakt zu den Behörden hätte uns diese Information schneller geliefert und das Projekt zügiger vorangetrieben.

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Solarenergie: Eine lohnenswerte Investition

Der Weg zur Nutzung von Solarenergie ist nicht immer einfach, aber er ist lohnenswert. Die Herausforderungen – seien es bürokratische Anforderungen oder technische Details – mögen auf den ersten Blick abschreckend wirken, doch sie sind überwindbar. Solarenergie ist ein entscheidender Schritt in Richtung einer nachhaltigen Zukunft. Unternehmen, die diesen Weg gehen, profitieren nicht nur wirtschaftlich, sondern leisten auch einen wichtigen Beitrag zur Energiewende.

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Peter Meisner
Peter Meisner
Peter Meissner, 35 Jahre alt, ist freiberuflicher Online-Redakteur aus Hamburg. Er schreibt als Freelancer für zahlreiche Online-Magazine zu unterschiedlichen Themenbereichen. Durch seine Leidenschaft für das Reisen sammelt er weltweit Eindrücke und Inspirationen, die er in seine journalistische Arbeit einfließen lässt.

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