Sonntag, November 16, 2025
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Was erben Enkel, wenn Sohn verstorben: Rechtsinfo

Über 80% der Deutschen wissen nicht, wie das Erbrecht im Fall des Versterbens eines Sohnes ihre Enkelkinder betrifft. Dieses überraschende Ergebnis einer aktuellen Studie zeigt, wie komplex und unbekannt die Regeln der gesetzlichen Erbfolge in solchen Fällen sein können. Als erfahrener Autor des Redaktionsteams von streakk-online.com, Peter Mälzer, möchte ich Ihnen in diesem Artikel die wichtigsten Informationen zum Erbrecht der Enkel näherbringen.

Das deutsche Erbrecht folgt dem Prinzip „Das Gut fließt wie das Blut“ – das heißt, Verwandte erben gemäß ihrer Nähe zum Erblasser. Kinder und Enkel gehören dabei zur ersten Erbordnung. Wenn also ein Sohn vor dem Vater verstirbt, treten seine Kinder, also die Enkel, in dessen Erbteil ein. Wie genau diese Erbfolge abläuft, erkläre ich Ihnen in den folgenden Abschnitten.

Neben der gesetzlichen Erbfolge ist auch die Möglichkeit eines Testaments oder Erbvertrags zu beachten, die den Erbanspruch der Enkel beeinflussen können. Lesen Sie weiter, um mehr über Ihre Rechte als Enkel und die erbrechtlichen Feinheiten zu erfahren.

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Einführung in das Erbrecht der Enkel

Das Erbrecht in Deutschland basiert auf dem Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) und regelt die Vermögensübertragung nach dem Tod eines Erblassers ohne Kinder. In solchen Fällen rücken die Enkel in den Erbteil ihrer verstorbenen Eltern ein, sodass die gesetzliche Erbfolge eine zentrale Rolle spielt.

Grundlagen des Erbrechts

Das Erbrecht folgt einem klar definierten System der Verwandtschaftsgrade und dem sogenannten Repräsentationsprinzip. Das bedeutet, dass Enkel erben, wenn ihr Elternteil vor dem Erblasser verstorben ist. Somit werden die Interessen der Nachkommen in der gesetzlichen Erbfolge berücksichtigt.

Bedeutung des Versterbens des Sohnes

Stirbt der Sohn des Erblassers vor diesem, so erben seine Kinder – also die Enkel – dessen Erbteil. Die genaue Aufteilung hängt von der familiären Konstellation ab, aber grundsätzlich folgt die Erbverteilung dem Prinzip der Nähe zum Erblasser. So haben Erbrecht für Enkel eine wichtige Bedeutung, wenn der Erblasser keine direkten Abkömmlinge mehr hat.

Erbfolge bei verstorbenem Sohn

Wenn ein Sohn des Erblassers bereits verstorben ist, rücken dessen Kinder, also die Enkel, in die Erbfolge ein. Laut gesetzlicher Erbfolge zählen Enkel zu den Erben der ersten Ordnung, sollte der Erblasser keine Kinder hinterlassen. Dies bedeutet, dass die Enkel den Anteil des verstorbenen Elternteils zu gleichen Teilen erben.

Gesetzliche Erben und deren Rangfolge

Das deutsche Erbrecht folgt einem klaren Ordnungssystem, das die Rangfolge der Erben regelt. Dabei stehen Abkömmlinge, also Kinder und Enkel, an oberster Stelle. Erst wenn keine direkten Nachkommen vorhanden sind, rücken Eltern, Geschwister und weitere entfernte Verwandte in die Erbfolge.

Vererbung im Falle einer Ehescheidung

Auch wenn die Eltern geschieden sind, bleibt das Erbrecht der Enkel unberührt, solange es sich um leibliche oder adoptierte Nachkommen handelt. Die Enkel erhalten ihren Erbteil, unabhängig vom Familienstand der Eltern.

Was passiert bei mehreren Enkeln?

Wenn der verstorbene Sohn mehrere Kinder hinterlässt, wird der Erbteil des Vaters gleichmäßig unter den Enkeln aufgeteilt. So erben die Enkel den Anteil des verstorbenen Elternteils gemeinsam und zu gleichen Teilen.

Erbquote Wert für Enkel
Pflichtteil 50% des gesetzlichen Erbteils
Erbschaftssteuer-Freibetrag 200.000 €

Zusammengefasst können Enkel in mehreren Fällen erben, wenn der Sohn des Erblassers bereits verstorben ist. Sei es durch die gesetzliche Erbfolge, als Pflichtteilsberechtigte oder wenn sie im Testament bedacht wurden. Dabei spielt der Familienstand der Eltern keine Rolle, solange es sich um leibliche oder adoptierte Nachkommen handelt.

Erbrechtliche Ansprüche der Enkel

Enkel haben in bestimmten Fällen direkte Erbansprüche, wenn ihr Elternteil vor dem Erbfall verstorben ist. Dabei spielen die Erbrechtsfragen und die Nachlassregelung eine entscheidende Rolle. Zudem haben Enkel Anspruch auf den Pflichtteilsrecht, der die Hälfte des gesetzlichen Erbteils beträgt.

Direkte Erbansprüche und Pflichtteile

Gemäß § 1924 Abs. 3 BGB treten Enkelkinder in die Erbfolge ihres vorverstorbenen Elternteils ein, wenn kein Testament existiert. Auch nach § 2069 BGB können Enkelkinder vom Testament profitieren, wenn der im Testament bedachte, vorverstorbene Elternteil einen Abkömmling hinterließ.

Sind Enkelkinder nicht im Testament bedacht, haben sie möglicherweise Anspruch auf den Pflichtteil, sofern anderen Kindern des Großelternteils etwas vermacht wurde. Enkelkinder sind immer dann pflichtteilsberechtigt, wenn der unmittelbare erbberechtigte Abkömmling des Erblassers vor dem Erbfall verstorben ist.

Anspruch auf Hausrat und Immobilien

Bei Immobilien und Hausrat können besondere Regelungen gelten, insbesondere wenn der überlebende Ehegatte noch lebt. Die Freibeträge für Enkelkinder bei Erbschaften betragen 200.000 Euro.

Ansprüche der Enkel Beschreibung
Direkte Erbansprüche Enkelkinder treten in die Erbfolge des vorverstorbenen Elternteils ein, wenn kein Testament existiert oder sie vom Testament profitieren können.
Pflichtteilsansprüche Enkelkinder haben Anspruch auf den Pflichtteil, der die Hälfte des gesetzlichen Erbteils beträgt, wenn sie nicht im Testament bedacht sind.
Ansprüche auf Hausrat und Immobilien Bei Immobilien und Hausrat können besondere Regelungen gelten, insbesondere wenn der überlebende Ehegatte noch lebt.

Testament und Erbvertrag

Die Testamentarische Erbregelung und der letzte Wille können einen erheblichen Einfluss auf die Erbfolge und die Erbansprüche der Enkel haben. Ein Testament kann die gesetzliche Erbfolge ändern und Enkel als Erben ein- oder ausschließen. Im Gegensatz dazu ist ein Erbvertrag nur mit Zustimmung aller Beteiligten änderbar, bietet aber mehr Sicherheit und Kontrolle über die Vermögensverteilung.

Wie der letzte Wille den Erbanspruch beeinflusst

Der Testator, also der Erblasser, kann in seinem letzten Willen, dem Testament, frei über sein Vermögen verfügen. Er kann Enkel als Erben einsetzen oder sie sogar vollständig von der Erbfolge ausschließen. Allerdings bleibt der Pflichtteilsanspruch der Enkel davon unberührt. Dieser beträgt in der Regel die Hälfte des gesetzlichen Erbanspruchs und kann nicht einfach übergangen werden.

Unterschiede zwischen Testament und Erbvertrag

Im Gegensatz zum einseitig änderbare Testament ist ein Erbvertrag nur mit Zustimmung aller Beteiligten veränderbar. Dieser bietet daher mehr Sicherheit und Kontrolle über die Vermögensverteilung. Allerdings ist ein Erbvertrag in der Praxis seltener als ein Testament, da er aufwendiger in der Erstellung und Änderung ist.

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Sowohl das Testament als auch der Erbvertrag können Enkel als Erben einsetzen oder sie ausschließen. Dabei bleibt der Pflichtteilsanspruch der Enkel in jedem Fall erhalten.

Testamentarische Erbregelung

Vor- und Nacherbschaft

Die Vor- und Nacherbschaft ist eine spezielle Regelung im deutschen Erbrecht, die es dem Erblasser ermöglicht, das Erbe sequenziell an mehrere Personen zu übertragen. Dabei erbt zunächst ein Vorerbe, bevor das Vermögen schließlich an den Nacherben übergeht.

Definition der Vor- und Nacherbschaft

Bei der Vorerbschaft überträgt der Erblasser das Erbe zunächst auf einen Vorerben, der es bis zum Eintritt des Nacherbfalls verwaltet. Der Nacherbe erbt dann, wenn eine bestimmte Bedingung eintritt oder eine andere Person (der Zwischenerbe) verstirbt.

Rechte und Pflichten der Nacherben

  • Der Vorerbe erbt das Vermögen als gebundenes Sondervermögen, das streng vom Eigenvermögen getrennt werden muss.
  • Der Vorerbe hat eingeschränkte Verfügungsrechte über das Erbe und benötigt oft die Zustimmung des Nacherben für größere Transaktionen.
  • Der Nacherbe kann vom Vorerben Rechenschaft, Sicherheitsleistungen und sogar die Entziehung der Nachlassverwaltung verlangen.
  • Spätestens 30 Jahre nach dem Erbfall erlöschen die Rechte des Nacherben, und der Vorerbe wird zum Vollerben.

Die Vor- und Nacherbschaft kann in verschiedenen Situationen sinnvoll sein, wie bei Patchwork-Familien, Geschiedenen-Testamenten oder um das Vermögen über Generationen hinweg zu sichern. Sie bietet dem Erblasser die Möglichkeit, den Nachlass gezielt zu verteilen und zu kontrollieren.

Erbengemeinschaft

Eine Erbengemeinschaft entsteht, wenn mehrere Personen gemeinsam Erben eines Verstorbenen werden. Ist der Sohn des Erblassers bereits vor diesem verstorben, können dessen Kinder – also die Enkel – Teil dieser Erbengemeinschaft sein. Die Mitglieder einer Erbengemeinschaft verwalten den Nachlass gemeinsam und haften gesamtschuldnerisch für etwaige Nachlassverbindlichkeiten.

Bildung einer Erbengemeinschaft

Wenn ein Erblasser mehrere Erben hinterlässt, bildet sich automatisch eine Erbengemeinschaft. Dies kann beispielsweise der Fall sein, wenn der Sohn des Erblassers bereits verstorben ist und dessen Kinder, also die Enkel, dessen Erbteil übernehmen. Entscheidungen innerhalb der Erbengemeinschaft müssen einstimmig getroffen werden.

Rechte und Pflichten der Mitglieder

  • Alle Mitglieder der Erbengemeinschaft haben gleichberechtigte Mitbestimmungsrechte bei der Verwaltung des Nachlasses.
  • Die Erbengemeinschaft haftet gesamtschuldnerisch für Nachlassverbindlichkeiten.
  • Die Auflösung der Erbengemeinschaft erfolgt durch eine Auseinandersetzung, bei der der Nachlass verteilt wird.

Die Bildung einer Erbengemeinschaft und die damit verbundenen Rechte und Pflichten der Mitglieder spielen eine wichtige Rolle bei der Nachlassregelung und der Vererbung von Vermögen.

Besondere Fälle im Erbrecht

Das Erbrecht in Deutschland kennt einige besondere Fälle, die zu beachten sind. Dazu gehört zum einen das Erbrecht bei adoptierten Enkeln. Adoptierte Enkel haben die gleichen Erbansprüche wie leibliche Enkel und werden genauso behandelt. Auch im internationalen Kontext gibt es einige Besonderheiten beim Erbrecht, die man kennen sollte.

Erbrecht bei adoptierten Enkeln

Adoptierte Kinder und deren Nachkommen haben die gleichen Adoptivkinder Erbansprüche wie leibliche Kinder und Enkel. Sie werden im Erbfall genauso berücksichtigt und behandelt. Das bedeutet, dass adoptierte Enkel dieselben Rechte haben wie leibliche Enkel, wenn der Sohn oder die Tochter des Erblassers verstorben sind.

Erbrecht im internationalen Kontext

Seit 2015 gilt in der Europäischen Union die EU-Erbrechtsverordnung, die das Erbrecht des letzten gewöhnlichen Aufenthaltsorts des Erblassers anwendet. Bei grenzüberschreitenden Erbfällen kann es daher zu komplexen rechtlichen Situationen kommen, die eine anwaltliche Beratung erfordern. Das internationale Erbrecht ist ein Thema, das immer wichtiger wird.

Aspekt Erläuterung
Adoptierte Enkel Haben die gleichen Erbansprüche wie leibliche Enkel
EU-Erbrechtsverordnung Seit 2015 gilt das Erbrecht des letzten gewöhnlichen Aufenthaltsorts des Erblassers
Grenzüberschreitende Erbfälle Können zu komplexen rechtlichen Situationen führen

Pflichtteil der Enkel

Das deutsche Erbrecht sieht einen Pflichtteil für Enkel vor, wenn der Sohn des Erblassers bereits verstorben ist. Dieser Pflichtteil beträgt die Hälfte des gesetzlichen Erbteils, den die Enkel erhalten würden, wenn sie nicht durch Testament oder Erbvertrag von der Erbschaft ausgeschlossen worden wären.

Wer hat Anspruch auf den Pflichtteil?

Der Anspruch auf den Pflichtteil ist an spezielle Voraussetzungen geknüpft. Nur direkte Abkömmlinge des Erblassers, also Kinder, Enkel und Urenkel, haben ein Recht darauf. Adoptivkinder werden dabei leiblichen Kindern gleichgestellt, während Stiefkinder keinen Pflichtteilsanspruch haben.

Entscheidend ist, dass das Elternteil, das direkt vom Erblasser abstammt, bereits verstorben sein muss. Sind die Eltern des Enkels noch am Leben, gehen sie mit ihrem Pflichtteilsanspruch vor und die Enkel leer aus.

Berechnung des Pflichtteils

Die Höhe des Pflichtteils orientiert sich am Wert des Nachlasses zum Zeitpunkt des Erbfalls. Er beträgt grundsätzlich die Hälfte des gesetzlichen Erbteils. Allerdings können Schenkungen, die der Erblasser in den letzten zehn Jahren vor seinem Tod getätigt hat, dem Nachlass hinzugerechnet werden, um den Pflichtteilsanspruch zu berechnen.

Der Pflichtteilsanspruch verjährt nach drei Jahren, beginnend mit dem Ende des Jahres, in dem der Berechtigte vom Erbfall Kenntnis erlangt hat. Zudem kann ein Pflichtteilsberechtigtes Kind den Anspruch unter bestimmten Umständen auch verlieren.

Pflichtteil für Enkel

Insgesamt zeigt sich, dass der Pflichtteil für Enkel eine Besonderheit des deutschen Erbrechts ist, die in der Praxis oft eine wichtige Rolle spielt. Juristische Beratung kann hier hilfreich sein, um die komplexen Regelungen zu verstehen und die Interessen der Enkel bestmöglich zu wahren.

Steuerliche Aspekte der Erbschaft

Wenn Enkel eine Erbschaft oder Schenkung erhalten, spielen steuerliche Fragen eine wichtige Rolle. Der Erbschaftsteuer-Freibetrag für Enkel liegt bei 200.000 Euro. Überschreitet der Erwerb diesen Betrag, werden 7% bis 30% Steuern fällig – je nach Höhe der Erbschaft oder Schenkung.

Erbschaftsteuer und Freibeträge

Grundsätzlich haben Enkel einen Freibetrag von 200.000 Euro bei Erbschaften. Eine Ausnahme gibt es, wenn das Kind des Erblassers vorverstorben ist – dann erhöht sich der Freibetrag auf 400.000 Euro. Darüber hinaus werden Erbschaften von Enkeln mit Steuersätzen zwischen 7% und 30% belastet, je nach Höhe des Erwerbs.

Steuerliche Gestaltungsmöglichkeiten

Um die Erbschaftsteuer zu minimieren, bieten sich Enkeln verschiedene steuerliche Gestaltungsmöglichkeiten an. Vorzeitige Schenkungen können beispielsweise genutzt werden, da der Freibetrag alle 10 Jahre erneuert wird. Auch bei der Übertragung von Immobilien gibt es besondere Regelungen, die eine steuerfreie Übertragung ermöglichen.

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Mitwirkung bei der Nachlassregelung

Enkel spielen eine wichtige Rolle im Nachlassprozess nach dem Ableben eines Angehörigen. Sie haben nicht nur die Möglichkeit, eine Erbschaft auszuschlagen, sondern können auch aktiv an der Nachlassregelung mitwirken.

Rolle der Enkel im Nachlassprozess

Enkel haben ein Recht, innerhalb einer Frist von sechs Wochen nach Kenntnis vom Erbfall eine Erbschaft auszuschlagen. Dies kann in manchen Fällen sinnvoll sein, etwa wenn die Verbindlichkeiten den Wert des Nachlasses übersteigen.

Wichtige Schritte zur Regelung des Nachlasses

Zu den wichtigen Schritten bei der Nachlassregelung zählen:

  1. Die Erstellung eines detaillierten Inventars des Nachlasses
  2. Die Begleichung von Nachlassverbindlichkeiten
  3. Die Auseinandersetzung der Erbengemeinschaft

Bei minderjährigen Erben ist zudem die Zustimmung des Vormundschaftsgerichts erforderlich.

Nachlassregelung

Die Nachlassregelung kann mitunter komplex sein und erfordert oft die Unterstützung von Fachleuten wie Anwälten oder Notaren. Enkel sollten sich daher frühzeitig über ihre Rechte und Pflichten im Erbrechtsfragen informieren.

Beratungsbedarf und rechtliche Unterstützung

Bei komplexen Erbrechtsfragen oder hohen Vermögenswerten ist die Konsultation eines Fachanwalts für Erbrecht ratsam. Die rechtliche Unterstützung ist besonders wichtig bei internationalen Erbfällen oder Pflichtteilsansprüchen. Wichtige Ressourcen sind Nachlassgerichte, Notare und Erbschaftssteuerberater. Die Kosten für die rechtliche Beratung können oft aus dem Nachlass beglichen werden.

Wann sollte ein Anwalt eingeschaltet werden?

  • Bei Streitigkeiten unter Erben oder Auseinandersetzungen um den Nachlass
  • Bei hohem Vermögenswert des Nachlasses und Fragen zur Erbschaftsteuer
  • Bei komplexen internationalen Erbfällen oder Pflichtteilsansprüchen
  • Wenn Unsicherheiten bei der Auslegung von Testamenten oder Erbverträgen bestehen

Wichtige Adressen und Ressourcen

Institution Aufgabe
Nachlassgericht Entscheidet über die Rechtmäßigkeit des Nachlasses und die Erbenfolge
Notar Beurkundet Testamente, Erbverträge und andere erbrechtliche Dokumente
Erbschaftssteuerberater Berät zu steuerlichen Aspekten der Erbschaft und Schenkungen

Die Kosten für die rechtliche Unterstützung können in der Regel aus dem Nachlass beglichen werden, um die Belastung für die Erben zu minimieren.

Fazit und Ausblick auf Erbschaftsfragen

Das Erbrecht in Deutschland ist komplex und erfordert sorgfältige Planung, um Konflikte zu vermeiden und Steuern zu optimieren. Eine frühzeitige Nachlassplanung, die Erstellung eines rechtsgültigen Testaments und die Einbeziehung professioneller Beratung sind entscheidende Schritte, um die Interessen der Erben, insbesondere der Enkelkinder, zu wahren.

Zusammenfassung der wichtigsten Aspekte

Die gesetzliche Erbfolge regelt, wer erbt und in welchem Umfang, sollte kein Testament vorliegen. Dabei spielen der Güterstand der Ehe, die Anzahl der Kinder und der Pflichtteil eine wichtige Rolle. Testamente ermöglichen es, die Erbfolge entsprechend den individuellen Wünschen zu gestalten und Erbstreitigkeiten zu vermeiden.

Zukünftige Erbfragen und rechtliche Entwicklungen

In Zukunft werden digitale Nachlässe, internationale Erbfälle und Fragen rund um Patientenverfügungen sowie Vorsorgevollmachten an Bedeutung gewinnen. Regelmäßige Überprüfung und Aktualisierung des Testaments sind daher ratsam, um auf rechtliche Änderungen zu reagieren und den Willen des Erblassers jederzeit umzusetzen.

FAQ

Was erben Enkel, wenn der Sohn verstorben ist?

Wenn der Sohn vor dem Erblasser verstirbt, rücken die Enkel in dessen Erbteil ein. Die Enkel erben dann den Anteil ihres verstorbenen Elternteils zu gleichen Teilen.

Welche Grundlagen des Erbrechts sind für Enkel relevant?

Das Erbrecht basiert auf dem Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) und folgt dem Prinzip „Das Gut fließt wie das Blut“. Kinder und Enkel gehören zur ersten Ordnung der gesetzlichen Erbfolge. Das Repräsentationsprinzip und Eintrittsprinzip regeln die Erbfolge bei vorverstorbenen Kindern.

Wie erfolgt die Erbfolge bei verstorbenem Sohn?

Bei verstorbenem Sohn erben die Enkel dessen Anteil zu gleichen Teilen. Die Rangfolge der Erben wird durch das Ordnungssystem des BGB bestimmt. Auch im Falle einer Ehescheidung bleibt das Erbrecht der Enkel unberührt.

Welche erbrechtlichen Ansprüche haben Enkel?

Enkel haben direkte Erbansprüche, wenn ihr Elternteil vorverstorben ist. Sie haben Anspruch auf den Pflichtteil, der die Hälfte des gesetzlichen Erbteils beträgt. Bei Immobilien und Hausrat können besondere Regelungen gelten.

Wie beeinflussen Testament und Erbvertrag den Erbanspruch der Enkel?

Ein Testament oder Erbvertrag kann die gesetzliche Erbfolge ändern und den Erbanspruch der Enkel beeinflussen. Testamente können einseitig geändert werden, während Erbverträge nur mit Zustimmung aller Beteiligten änderbar sind.

Was ist der Unterschied zwischen Vor- und Nacherbschaft?

Bei der Vor- und Nacherbschaft wird das Erbe zunächst einem Vorerben übertragen, bevor es an den Nacherben übergeht. Enkel können als Nacherben eingesetzt werden. Nacherben haben eingeschränkte Verfügungsrechte über das Erbe.

Welche Rechte und Pflichten haben Enkel in einer Erbengemeinschaft?

Eine Erbengemeinschaft entsteht, wenn mehrere Erben vorhanden sind. Enkel können Teil dieser Gemeinschaft sein. Die Mitglieder verwalten den Nachlass gemeinsam und haften gesamtschuldnerisch für Nachlassverbindlichkeiten.

Wie ist das Erbrecht bei adoptierten Enkeln oder im internationalen Kontext?

Adoptierte Enkel haben die gleichen Erbansprüche wie leibliche Enkel. Im internationalen Kontext gilt seit 2015 die EU-Erbrechtsverordnung, die das Erbrecht des letzten gewöhnlichen Aufenthaltsorts des Erblassers anwendet.

Wann haben Enkel Anspruch auf den Pflichtteil?

Enkel haben Anspruch auf den Pflichtteil, wenn sie durch Testament oder Erbvertrag von der Erbschaft ausgeschlossen wurden. Der Pflichtteil beträgt die Hälfte des gesetzlichen Erbteils.

Welche steuerlichen Aspekte sind bei Erbschaften für Enkel zu beachten?

Enkel haben einen Freibetrag von 200.000 Euro bei Erbschaften. Überschreitende Beträge werden mit 7% bis 30% besteuert. Steuerliche Gestaltungsmöglichkeiten umfassen vorzeitige Schenkungen.

Welche Mitwirkungsrechte haben Enkel bei der Nachlassregelung?

Enkel können aktiv an der Nachlassregelung mitwirken. Sie haben das Recht, eine Erbschaft auszuschlagen, und können den Nachlassprozess mitgestalten.

Wann ist rechtliche Beratung für Erbfälle mit Enkeln ratsam?

Bei komplexen Erbfällen, Streitigkeiten oder hohen Vermögenswerten ist die Konsultation eines Fachanwalts für Erbrecht ratsam. Rechtliche Unterstützung ist besonders wichtig bei internationalen Erbfällen oder Pflichtteilsansprüchen.

Quellenverweise

Peter Meisner
Peter Meisner
Peter Meissner, 35 Jahre alt, ist freiberuflicher Online-Redakteur aus Hamburg. Er schreibt als Freelancer für zahlreiche Online-Magazine zu unterschiedlichen Themenbereichen. Durch seine Leidenschaft für das Reisen sammelt er weltweit Eindrücke und Inspirationen, die er in seine journalistische Arbeit einfließen lässt.

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